Waffenverbotszone in Stuttgart ?

Sinnvoll? Stuttgart will Waffenverbotszonen einführen

Noch immer scheinen die Ereignisse der beiden Stuttgarter „Eventnächte“ in den Köpfen nachzuhallen. Nun plant die Stadtverwaltung ein allgemeines Waffenverbot an besonders kritischen Stellen – und peilt damit einmal mehr völlig an der eigentlichen Problematik vorbei.

So wurde unlängst ein Schutzkonzept vorgestellt, das unter anderem eine Messerverbotszone entlang des Innenstadtrings vorsieht. Leider beißt sich auch hier die Katze in den Schwanz, denn nach den Beteuerungen der Polizei geht die Anzahl der Straftaten angeblich doch zurück..? Die Realität dabei bringt folgendes Bild zutage: Um die 42.000 Delikte wurden in den vergangenen zwölf Monaten in Stuttgart registriert – bei rund 1.000 soll ein Messer zum Einsatz gekommen sein. Auch eine verstärkte Videoüberwachung wird anvisiert, vor allem an den Wochenenden. Doch ob darin allerdings zu sehen sein wird, was man auch wirklich sehen will..? Unter anderem sollen der Schlossplatz, der Eckensee und der kleine Schlossplatz verstärkt überwacht werden. In Düsseldorf oder Köln sind die besagten Waffenverbotszonen jedenfalls schon eingeführt. Zudem soll das Stuttgarter Polizeiaufgebot (von 30 auf 101 Beamte?) drastisch erhöht werden.

Oberbürgermeister Frank Nopper spricht dabei gerne von einer „sozialen Durchmischung“ und davon, dass Plätze wie der Schlossplatz nicht mehr von Jugendgruppen dominiert werden. Vielleicht sollte man ihm und vielen anderen einmal die „Psychologie des Waffetragens“ erklären: Primär ist nicht der Besitz ansich das Problem, sondern die Bereitschaft ein Messer auch entsprechend einzusetzen. Genau diese Hemmschwelle scheint bei bestimmten heißspornigen Südländern weitaus geringer zu sein als beim gesitteten Mitteleuropäer. Der trägt Pfeffersprays und Butterflys in erster Linie mit sich herum, um sich gegen größere Personengruppen zumindest noch im Ansatz behaupten zu können.


Ganz abgesehen davon: Was glaubt man bei Kontrollen außer den besagten Waffentypen noch zu finden? Armbanduhren, die man als Schlagringe benutzen kann? Zeitungen, die sich zum Knüppel zusammenrollen lassen? Anstatt unter gewissen zugereisten Migrantengruppen endlich mal klar Schiff zu machen, wird weiter versucht, Puzzleteile zu kombinieren, die partout nicht zusammengehören. Und außerdem: Wird der Polizei dadurch das Recht zu unsachgemäßen Personenkontrollen zugesprochen? Stattdessen sollten Nopper und Co. mal die muslimischen Chatrooms und Kommunikationsgruppen im Auge behalten, anstatt immer nur vom Telegram-Verbot zu träumen. Aber das alles dürfte mal wieder nicht ins sozialromantische Weltbild passen. Dass Waffen kein Spielzeug sind, erklärt man schon kleinen Kindern. Und die haben es lange Zeit besser kapiert als so mancher anderer heutzutage.

Marcel Steiner

Links:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/sicherheitskonzept-stuttgart-innenstadt-messer-100.html

https://www.zeit.de/news/2022-04/05/keine-waffen-und-mehr-feiern-stuttgart-will-sicherer-werden?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

https://www.stimme.de/ueberregional/baden-wuerttemberg/nachrichten/fuer-eine-sichere-innenstadt-stuttgart-will-waffen-verbieten-art-4613962