Gescheiterter türkischer Bürgermeisterkandidat: Muslime nicht wählen ist unfortschrittlich!
Wallerstein ist ein kleiner Ort mit zirka 3.400 Einwohnern, geographisch in der tiefsten Provinz in Landkreis Donau-Ries nahe der württembergischen Grenze gelegen. Mit lediglich20.000 Einwohnern ist Nördlingen die nächste größere Stadt auf weiter Flur wenn man so will. Vor zirka einem Jahr hätte Wallerstein einen muslimischen Bürgermeister bekommenkönnen: Sener Sahin wollte für die CSU kandidieren, wurde jedoch aus den eigenen Reihen blockiert und abgesetzt. Nun meldete sich der in seiner Ehre gekränkte stolze Türke medienwirksam zurück und verkündete, dass man in der Provinz noch nicht so fortschrittlich sei, um auch mal einen Moslem zu wählen. „Es wird Jahre dauern, bis man auf dem Land soweit ist“, so der angeblich diskriminierte 45-Jährige. Konservatismus und Traditionen spielen weit draußen noch eine große Rolle und was in den urbanen Gebieten möglich ist, müsse in den Dörfern und Gemeinden noch lange nicht gelten. Kurzum: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht, will uns Sahin damit verkünden. Deshalb muss Wallerstein wohl weiterohne damit auskommen: Keine Moscheen, keine fünf Dönerbuden, keinen türkischen Kultur- und Sportverein, kein Ortsbild mit herumlungernden arbeitslosen Fila-Jogginganzug-Trägern und Kopftuchfrauen und auch kein Ausländeranteil, der schnurstracks die 50-Prozent-Hürde knackt. Just war es die islamische Religion, weswegen der Kandidat aus den eigenen Reihen kritisiert wurde: Ein Muslim und die Christlich-Soziale Union passen nicht zusammen, hatten realitätsnahe Parteimitglieder richtig bemerkt. Werte zählen, nicht die gescheiterte Multikulti-Illusion, die Vielfalt verspricht und nur Islamisierung bringt. Das geographisch dezentrale Wallerstein braucht Sicherheit und Stabilität, keine Unterwanderung. Und mehr noch: Insgesamt 15 Kommunalwahl-Kandidaten der Wallersteiner CSU sollen ihren Rückzug angedroht haben, sollte Sahin tatsächlich ins Rennen gehen. Selbst ein Herr Söder erkannte einstmals, dass es ja schließlich CSU und nicht MSU heiße. Sahin hatte daraufhin die Kandidatur zurückgezogen, um nun auf den allgemeinen Zug der nervtötenden Anti-Rassismus-Debatte, vermeintlichen Islam-Feindlichkeit und des angeblich so rückständigen Denkens hier in Deutschland aufzuspringen.
Alex Cryso
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