Britische Schleuser für den Tod von 39 Flüchtlingen verurteilt
Nicht nur auf dem Mittelmeer bezahlen Flüchtlinge häufig mit ihrem Leben, weil die hoffnungslos überfüllten Boote mitten auf dem Wasser kentern, auch anderweitig kann es durchaus sein, dass man nur noch tot am Wunschziel Europa ankommt. In Großbritannien sind nun vier Schleuser, darunter ein Spediteur aus Nordirland, zu mehreren Jahrzehnten Gefängnis verurteilt worden, weil sie den Tod von insgesamt 39 Flüchtlingen zu verantworten haben. Die Vietnamesen waren in einem Kühllaster aufgrund von Sauerstoffmangel und Überhitzung auf engem Raum qualvoll erstickt. Über 40 Grad wurden in dem versiegelten Container gemessen. Angeblich hatten die Flüchtlinge zum Teil über 10.000 Euro bezahlt, um nach Großbritannien zu gelangen. Manch einer hatte sich deshalb sogar noch verschuldet. Insgesamt handelte es sich um 31 Männer und acht Frauen, deren Leichen bereits im Oktober 2019 im östlichen Gebiet von London entdeckt wurden. Angeblich waren mache der Verstorbenen in ihrer vietnamesischen Heimat schon als vermisst gemeldet. Und auchVideodateien von den verzweifelten Hilferufen der Sterbenden gibt es wohl. Der Prozess wurde den vier Schleusern erst vor wenigen Tagen gemacht. Die beiden Anführer müssen für 27 beziehungsweise 20 Jahre ins Gefängnis, zwei Komplizen wurden zu 18 beziehungsweise 13 Jahren Haft verurteilt. Die Anklage lautete Mord und Menschenhandel. Man geht ferner davon aus, dass die vier Männer in ein Geschäft involviert waren, in das Millionengelder flossen. Schweizer Medien berichten zudem, dass noch vier weitere Schleuser in die Tragödie verwickelt sind.
Bereits 2015 ereignete sich eine ähnliche Katastrophe, bei der sogar 71 Migranten an der Grenze von Ungarn zu Österreich in einem Lastwagen erstickten. Bei einer Grenzkontrolle im Juli letzten Jahres fand die Polizei weitere 31 Flüchtlinge in einem Kühllaster vor, dieses Mal glücklicherweise unversehrt. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen Lkw von türkischer Zulassung.
Alex Cryso
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