Manfred Rekowski, Präsenz der evangelischen Kirche im Rheinland, vertritt die Ansicht, Kirchen sollen nicht zu schnell auf die Durchführung von Präsenzgottesdiensten verzichten.
Die Kirche müsse „zuallererst die Bedeutung unterstreichen, die Gottesdienste für unsere Glaubenspraxis und damit für die Religionsausübung haben“ sagte Rekowski in seinem „Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse“, vor der Synode der Landeskirche.
Rekowski findet es befremdlich, wie schnell Gottesdienste zur Disposition gestellt worden seien. Es könnte dadurch der Eindruck entstehen, dass Religionsausübung in Zeiten von Pandemie zwangsläufig dem Gesundheitsschutz geopfert werden müsse.
„Dabei wird übersehen, dass beide Grundrechte nebeneinander Bestand haben“, so Rekowski. Das eine dürfe das andere nicht verdrängen. In der Landeskirche seien in den vergangenen Monaten durchdachte Hygienekonzepte entwickelt und konsequent umgesetzt worden.
Wirksame Schutzmaßnahmen sind einem Verbot vorzuziehen
Es könne zwar in den Gemeinden vor Ort eine verantwortliche Entscheidung sein, auf Gottesdienste zu verzichten, aber grundsätzlich seien „wirksame Schutzmaßnahmen einem Verbot immer vorzuziehen“
Die rheinische Landeskirche hat bewusst einen anderen Weg eingeschlagen als die westfälische und lippische Kirche, erklärte Rekowski.
Die lippischen und westfälischen Landeskirchen hatten empfohlen bis zum 10. Januar auf Präsenzgottesdienste zu verzichten. Eine solche Empfehlung sprach die rheinische Kirche nicht aus. Sie überließ die Entscheidung den Gemeinden vor Ort.
„Die lokalen und regionalen Unterschiede können wir in Düsseldorf nicht überblicken“, sagte Rekowski zur Begründung.
Quelle: Idea