Hamburg: Mutmaßliche Salafisten verprügeln Anwohner, weil sie sich beim Gebet gestört fühlen

Drei, offenbar der salafistischen Szene zugehörigen Männer, wurden vom Amtsgericht in Hamburg verurteilt, weil sie einen Anwohner verprügelten. Die Muslime fühlten sich in ihrer Gebetsausübung gestört.

Im Oktober 2020 verrichteten die drei Angeklagten vor einer Toreinfahrt am Pulverteich in St. Georg ihr Gebet. Dabei blockierten sie die Einfahrt. Ein Anwohner wollte passieren und hupte die Männer deshalb an. Der Mieter des nahen Hausen forderte die Moslems auf, Platz zu machen.

Daraufhin wurde der Mann von den frommen Moslems bespuckt und verprügelt. Es wurde ihm ein Zeh gebrochen. Die Richterin am Amtsgericht zeigte sich fassungslos. „Mir fehlen die Worte, wie so etwas aus einer Nichtigkeit heraus entstehen kann“.

Die Anwälte der Täter argumentierten, dass der Vorfall nichts mit der Religiosität der Mandanten zu tun habe. Sie haben sich vom Opfer provoziert gefühlt.

Die Richterin aber hielt vor allem dem Haupttäter vor: Sie verlangten Respekt für Ihre Religiösität, hätten aber selbst vor anderen gar keinen Respekt.

Der, als Salafist bekannte 24-jährige Haupttäter wurde bereits vor 3 Jahren verurteilt. Er hatte damals versucht sich dem Islamischen Staat (IS) anzuschließen und nach Syrien auszureisen. Damals bekam er Bewährung.

Jetzt wurde er zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Die beiden Mitangeklagten bekamen Bewährung.

Quelle: NDR