Das UNESCO-Weltkulturerbe Hagia Sophia darf einem Pressebericht zur Folge als Moschee genutzt werden.
Das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat den Status als Museum annulliert. Damit wird der Weg frei zur Umwidmung in eine Moschee.1935 wurde, auf Betreiben des Staatsgründern Kemal Pascha Atatürk, die Moschee in ein Museum umgewandelt. Die FAZ vermeldet, der Status des Bauwerks ist ein Politikum.
Vor der Hagia Sophia in der Istanbuler Altstadt sammelte sich spontan eine Gruppe Befürworter der Entscheidung. Sie riefen „Allahu Akbar!“ („Gott ist groß!“). Die Polizei sperrte den Platz vor der Hagia Sophia ab. Beamte der Einsatzpolizei brachten sich in Stellung, es blieb aber zunächst ruhig.
Der Status des Bauwerks ist ein Politikum. Anhänger der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP fordern seit langem, die Hagia Sophia wieder zur Moschee zu machen. Vor allem Griechenland und Russland sind wegen der Bedeutung der Hagia Sophia für die Orthodoxie gegen eine Änderung des Status. Die Entscheidung könnte die Spannungen zwischen der Türkei und dem Nachbarn Griechenland weiter verschärfen, die sich ohnehin schon um Erdgas im östlichen Mittelmeer streiten.
Die Sophienkirche oder heilige Weisheit, wie sie korrekt heißt, wurde 532 -537 n. Chr. erbaut. In nur 3 Jahren Bauzeit wurde die Basilika errichtet. Beeindruckend ist die riesige Kuppel mit ursprünglich 33 Metern Spannweite. Bis heute besitzt dieses Zeugnis byzantinischer Baukunst, die größte Ziegelkuppel der Welt. Auf nur 4 Tragepunkten stehend, scheint die Kuppel über allem zu schweben. Bei Wikipedia ist zu lesen:
Als Krönungskirche der byzantinischen Kaiser (seit 641), als Kathedrale des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und Ort wichtiger historischer Geschehnisse ist die Hagia Sophia in besonderer Weise mit der byzantinischen Geschichte sowie allgemein als universell gedachte Modellkirche der Hauptstadt der christlichen Oikumene, Konstantinopel, mit der Ideengeschichte des Christentums verbunden.[8] Geplant als Bau von universeller Bedeutung, blieb sie über die Zeit des Mittelalters auch ein universelles christlich-spirituelles Zentrum
1453 eroberten die Osmanen unter Mehmet dem II.(Der Eroberer) Byzanz. Unter den Christen in der Stadt wurde ein Blutbad angerichtet. Alte, Frauen und Kinder suchten in der Sophienkirche Schutz. Die Osmanen richteten unter den Christen ein Gemetzel an. Danach wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt. Christliche Insignien, die Glocken und die Inneneinrichtung wurden entfernt. Bilder und Dekorationen wurden unter Putz versteckt. Später wurden noch 4 Minarette angebaut.
Mehrere westliche Staaten sowie die säkulare türkische Opposition lehnen die Umwidmung in eine Moschee entschieden ab.
US-Außenminister Mike Pompeo sagte: „Die Hagia Sophia sei ein „Symbol der Verpflichtung“ Ankaras „zum Respekt gegenüber den Glaubenstraditionen und der diversen Geschichte“ der türkischen Republik. Die Regierung müsse sicherstellen, dass die Hagia Sophia „offen für alle“ bleibe.
Die griechische Kulturministerin Linda Mendoni bezeichnete in einem Brief an die UNESCO die Pläne der türkischen Regierung als „Wiederaufleben von Nationalismus und religiösem Fanatismus“.