Ethnische Konflikte werden zunehmend in Deutschland ausgetragen. Mit Beginn der kriegerischen Handlungen gegen Armenien durch Aserbaidschan kommt es vermehrt zu Drohungen gegen hier lebende Armenier.
Seit Kriegsbeginn zwischen Aserbaidschan und Bergkarabach kommt es auch in Europa immer wieder zu Eskalationen zwischen den beiden Gruppen. Bereits am 9. November wandte sich der Erzbischof der armenischen Kirche in Deutschland, Aeroype Isakhanvan, schriftlich an die Innenminister der Bundesländer.
In seinem Brandbrief heißt es: „Die ultranationalistischen türkisch-aserbaidschanischen Kreise versuchen, diese kriegerischen Eskalationen zum Anlass zu nehmen, den Konflikt auch nach Europa zu übertragen, indem sie auf den sozialen Netzwerken antiarmenische Hetzkampagnen führen und ihre Anhänger und Sympathisanten gegen die hiesigen Armenier aufhetzen“.
Die Bedrohungslage der Armenier hat eine neue Dimension angenommen.
Am 23. Juli 2020 gab es einen Brandanschlag auf die armenische Botschaft in Berlin. In einer Presseerklärung der Polizei hieß es: „Wir konnten nach unseren Ermittlungen feststellen, dass diese Tat unmittelbar im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien steht.“
Am 5. November kam es in Hannover zu Bedrohungen gegen Armenier.
Die Mitglieder der armenischen Marktkirche wurden derart bedroht, dass die Andacht mit einem Friedensgebet nur unter Polizeischutz stattfinden konnte.
Inzwischen erreicht die Bedrohungslage für die armenischen Christen jedoch eine neue Dimension.
Der Bischof schreibt weiter: „Nun bin ich von einigen unseren Geistlichen und von mehreren Gemeindemitgliedern darüber informiert worden, dass die ‚Grauen Wölfe’ Drohbriefe in die Briefkästen armenischer Bürger einwerfen“.
Unter anderem ist folgender Text in den Drohbriefen zu lesen:
„Wir stehen zu unseren Brüdern aus Aserbaidschan und wir werden nicht zulassen, dass ungläubige Hunde Armeniens in Deutschland in Frieden leben“, und weiter: „Wir kennen euch, wir wissen, wo eure Kinder sind, Tag und Nacht.“
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Drohbriefe wurden an verschiedenen Orten im gesamten Bundesgebiet zugestellt. Armenier wurden sogar am Telefon bedroht. Mit den Worten „Wir werden euch finden“.
Ob es allerdings bald zu einem Verbot der „Grauen Wölfe“ oder anderer Vereine kommt, ist fraglich. Zu gut sind sie inzwischen in der Bundesrepublik vernetzt und haben sogar Kontakte in die Bundespolitik. In Frankreich ist man da inzwischen einen Schritt weiter. Im Zuge des Kampfes gegen den radikalen Islam wurden dort die „Grauen Wölfe“ verboten.
Quelle: Wochenblick AT
U.Br.