Wer nach den Corona-Beschlüssen von dieser Woche ernsthaft noch daran glaubt, von den Regierenden sei die Rückkehr zu irgendeiner sozialen und ökonomischen Normalität zu erwarten, dem ist nicht mehr zu helfen.
Irgendwann wird es auch dem Letzten einleuchten: Wenn wir den Kampf um unsere Freiheit nicht selbst in die Hand nehmen, werden wir sie nie mehr wiedererlangen. Nicht die nochmalige Verlängerung des Lockdowns ist das Problem; es sind vor allem die Kriterien, von denen „Lockerungen“ oder „Öffnungen“ künftig abhängig gemacht werden: Sie bedeuten den Fahrplan in eine beliebig ausweisbare Sklaverei. Viel mehr als Good-Will-Friseuröffnungen dürfen wir nicht mehr erhoffen.
Lassen wir beiseite, dass die „Inzidenzwerte“ – auch nach 10 Monaten Corona – nach wie vor nicht auf Grundlage einer klar definierten, repräsentativen täglichen oder wöchentlichen Testanzahl auf wissenschaftlich-statistischer Basis errechnet werden (was jedoch nötig wäre, wollte man aus ihrer aktuellen Entwicklung tatsächlich das Infektionsgeschehen modellieren). Ignorieren wir auch, dass sich durch entsprechende Verminderung oder Erhöhung der durchgeführten Tests, ebenso wie durch etwaige Teilschließung von Laboren, durch Meldeverzug der Behörden oder durch Veränderung der Zusammensetzung getesteter Personengruppen, nach Belieben jeweils völlig andere Ergebnisse erzielen lassen. Lassen wir ferner beiseite, dass es sich bei den positiv Getesteten weiterhin nicht um „Infizierte“ handelt – ganz abgesehen von den in bis zu 80 Prozent völlig symptomfrei-gesunden positiven Fällen, für die inzwischen sogar die WHO einen Zweittest empfiehlt (wie er etwa in den Niederlanden inzwischen Pflicht ist). Und lassen wir auch beiseite, dass in Deutschland noch immer PCR-Tests mit Zyklenwerten Ct=35 und darüber in die Statistik einfließen, obwohl längst feststeht, dass Zyklenwerte über Ct=30 überhaupt keine Infektion und erst recht keine Infektiosität der Testpersonen nachweisen können.
Blenden wir also all diese Ungereimtheiten aus, und folgen wir allein der völlig illusorischen und irrationalen politischen Lehre, der „Inzidenzwert“ sei tatsächlich eine zuverlässige wissenschaftliche Größe, an der sich tatsächlich so etwas wie behördliche Kapazitätsgrenzen für Kontaktnachverfolgung – und damit die systemische „Beherrschbarkeit“ dieser Pandemie – festmachen ließen. Dann steht seit den Beschlüssen von dieser Woche, spätestens jedoch seit dem gestrigen Auftritt von RKI-Präsident Lothar Wieler eines fest: Die Regierung belügt die Bevölkerung vorsätzlich – und nimmt ihre eigenen Verlautbarungen nicht mehr ansatzweise ernst.
Inzwischen redet vom „R-Wert“, der uns monatelang als entscheidendes Kriterium für die Infektionsdynamik gepredigt wurde, kein Mensch mehr (er liegt übrigens fast den gesamten Lockdown über unter dem Wert 1, derzeit bei 0,86!). Stattdessen gaben Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Gesundheitsminister Jens Spahn monatelang das explizites Ziel aus, es dürfe nicht mehr als 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen geben; wir erinnern uns: Genau zur Erreichung dieses 50er-Ziels wurde der zweite Lockdown beschlossen – erst „light“, dann „knallhart“, damals wohlgemerkt bei einem bundesweiten Durchschnittswert von 207, als fast die gesamte Landkarte flächendeckend aus tiefroten „Risikokreisen“ bestand. Sobald Deutschland die magische „50er-Inzidenz“ erreicht habe, so das damalige Versprechen, sind die Gesundheitsämter wieder sicher imstande, alle Infizierten sowie deren Kontakte nachzuverfolgen – und der Lockdown sei vorbei.
Davon ist nun keine Rede mehr. Nicht nur, dass dieser Wert nun am Mittwoch ohne jede wissenschaftliche Begründung plötzlich auf 35 gesenkt wurde, und dass selbst ab dessen Erreichen allenfalls „einzelne Öffnungsschritte“ in Betracht gezogen werden sollen: Selbst die neue Willkür-Inzidenz 35 ist Regierung und RKI noch zu hoch. Wieler verkündete gestern vor der Presse nonchalant, eigentlich wäre „die 10 ne coole Zahl“. Statt ihn daraufhin kritisch ins Verhör zu nehmen, wollten knockdownbesessene, maßnahmengeile Journalisten von ihm nur wissen, wieso er nicht wirklich für den Wert Null einträte oder wenigstens für eine Inzidenz 8 (dies übrigens ein Wert, der derzeit weltweit nur auf den isolierten Färöer-Inseln erreicht wird). Wieler machte keinen Hehl daraus, dass er damit „überhaupt kein Problem“ hätte. Ganz offensichtlich nähern sich RKI und Regierung den zunehmend wahnhaft-fanatischen Bestrebungen des virologischen Beraterzirkels an, der seit Wochen in Richtung „ZeroCovid“-Strategie agitiert. Dies umso mehr, als der Inzidenzwert derzeit täglich um drei bis vier Zähler purzelt – und bei aktuell 62,2 im Bundesschnitt schon „bedrohlich“ nahe an das bisherige Regierungsziel herankommt.
Wahrlich, wir sind in die Hände von Irren gefallen: Fachidioten, Vollnerds, vergeistige, weltfremde und verantwortungslose Soziopathen mit der Empathie und Lebenswahrnehmung eines Sheldon Cooper aus „The Big Bang Theory“ entscheiden mittlerweile über unser Dasein, indem sie einer völlig empathielosen, führungsunfähigen, konzeptlosen und fachlich überforderten Kanzlerin soufflieren, was zu tun sei. Neben der Helmholtz-Fraktion aus Panikvirologin Melanie „Karla Lauterbach“ Brinkmann und dem zopftragenden Physiker Michael Meyer-Hermann, die die No-Covid-Neurose verkörpern, sympathisiert inzwischen auch Virologen-Gottvater Christian Drosten mit diesen „neureligiösen“ Vorgaben der von Satan Coronavirus befreiten Welt. Selbst Bayerns Ministerpräsident Markus Söder frönt dieser Extremposition.
Und Merkel – soviel zur Verlässlichkeit der Beschlüsse von Mittwoch – erklärt bereits, es müsse „politisch diskutiert werden“, ob Deutschland „den Lockdown verlängern“ müsse, um die Inzidenz „unter zehn zu senken“. Zudem schränkte sie stillschweigend das 35er-Ziel schonmal ein: Dieses müsse nun über 14 Tage nacheinander durchgehalten werden; wieder eine weitere Schikane, von der bislang nicht die Rede war.
Hier wird ganz unverfroren der weitere Fahrplan abgesteckt: Erweisen sich die „Mutanten“ nicht als das wirksame Instrument der weiteren Einschüchterung und Panikdisziplinierung, dann wird eben weiter an der abstrakten Zielvorgabe der Inzidenzwerte geschraubt, um den nächsten Vorwand zu haben, die Verlängerung ad infinitum zu strecken. Alle sonstigen Argumente sind überstrapaziert, widerlegt, abgenutzt und ziehen nicht mehr – Exponentielles Wachstum, kollabierende Kliniken, krepierende Großeltern. Dort, wo Corona weiterhin gefährlich ist, in den Heimen, wird geimpft bzw. so wirksam geschützt wie möglich; die Kasernierung der Aktivbevölkerung hat darauf keinen Einfluss, wie sich auch in Schweden zeigt, wo trotz weitestgehender Offenhaltung die Inzidenzen ebenfalls stark sinken.
Zudem ist das Virus, im Gegensatz zur medialen Angstpropaganda, derzeit weltweit stark auf dem Rückzug: Zum vierten Mal in Folge sank weltweit die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen rapide – auf aktuell noch drei Millionen Fälle, und das trotz der angeblichen Mutationsbedrohungen. Ein eigentlich erbauliches Zeichen, dass sich das Virus – wie jede sonstige Grippewelle – allmählich anpasst und abschwächt. Und in Deutschland bewegt sich die Intensivbettenbelegung in den Kliniken stark abwärts in Richtung 3.000 – auf völlig unauffälligem, saisonalüblichem Normalniveau. Das Märchen vom „Zusammenbruch des Gesundheitssystems“, der in Wahrheit in der Fläche nie auch nur annähernd gedroht hat, ist endgültig entzaubert. So bleibt unserer Corona-Junta nur noch das Ablenkungsmanöver immer weiter abgesenkter Inzidenzwerte.
Denn Normalität darf es nicht mehr geben – und zwar aus einem simplen Grund, der nichts mit Verschwörungstheorien zu tun hat: Die Flucht nach vorne ist für die amtierenden Regierenden – weltweit, nicht nur in Deutschland – mittlerweile die einzige Möglichkeit, die „Corona-Dämmerung“ noch hinauszuschieben: Damit ist die früher oder später unvermeidlich einsetzenden Erkenntnis gemeint, dass es sich bei dieser Pandemie um einen historischen Fehlalarm handelt, der bis heute unendlich viel mehr Schaden angerichtet hat als die ursprünglich bekämpfte Gesundheitskatastrophe selbst. „The Day After“, der Tag der Überwindung der Pandemie wird zum Tag der Abrechnung werden – mit ungemütlichsten Konsequenzen für die heillos verrannten Akteure. Deshalb gilt es, ihn um jeden Preis hinauszuzögern. Das ist der entscheidende Grund, warum es keine echte Exit-Strategie gibt. Als weiteres Motiv kommt noch die Ausnutzung des autoritären Corona-Regiments für allerlei politische Radikalumbauten von Klima, bis EU-Transferunion, von Souveränitätsentzug bis Migration hinzu, die unter regulären Umständen – bei intakten Grundrechten und parlamentarischer Regierungskontrolle – gar nicht denkbar wären.
Außerdem steht Corona auch schon gar nicht mehr im Mittelpunkt des Ausnahmezustands; der Lockdown und die „Maßnahmen“ sind vielmehr zum Selbstzweck geworden. Auch daran ließ Wieler gestern keinen Zweifel: Munter plapperte er aus dem Nähkästchen über die segensreichen gesundheitlichen Vorzüge, die die Pandemie mit sich gebracht habe; praktisch keine Grippe mehr – und daher auch keine Grippetoten. Rückgänge auch bei Magen-Darm-Infektionen. Alle sind jetzt viel gesünder. Es hörte sich genau so an, wie es wohl gemeint war: Wenn wir ewig Abstand halten, Kontakte vermeiden und am besten gar nicht mehr aus dem Haus gehen, dann bleiben alle gesund und wir „schützen gemeinsam Leben.“ Dies hieße dann folglich nicht mehr nur „Zero Covid“, sondern „Zero Disease“ – ein uralter Menschheitstraum, dem uns der ewige Lockdown – mal härter, mal softer – näherbringen soll.
Dass der Chef des obersten wissenschaftlichen Gesundheitsinstituts der Bundesregierung unreflektiert, im Beisein seines Dienstherren Spahn, nach einem Jahr Dauerkrise derartige Wahnsinnsüberlegungen unreflektiert und unwidersprochen öffentlich äußern kann, ohne umgekehrt auch nur mit einer Silbe auf den unendlich hohen Preis einzugehen, den all diese „günstigen Begleiterscheinungen“ und „Erfolge“ von Lockdown und AHA-Regeln von uns gefordert haben: Das ist das wirklich Gruselige. Kein Wort Wielers über Selbstmorde, über abgesagte Operationen, ausgebliebene Notfallbehandlungen, Depressionen, psychische Krankheiten, verhaltensgestörte Kinder, um eine ganze um ihre Zukunft betrogene Schülergeneration, soziale Verarmung, häusliche Gewalt, zunehmenden Alkoholismus und Drogenkonsum, über den Zusammenbruch ganzer Wirtschaftszweige. Die Hauptsache: weniger Schnupfen, weniger Durchfall. Ein Riesenerfolg!
Wie eingangs geschrieben: Von diesen Politikern und Experten werden wir unser geraubtes Leben nicht mehr freiwillig zurückerhalten. Wir müssen selbst aktiv werden – ob durch politischen Protest (angesichts verbotener Demonstrationen bleibt nur Druck auf die jeweiligen örtlichen Bundestagsabgeordneten auszuüben – es ist Wahljahr!), durch Erheben der Stimme, wo immer dies möglich ist, oder am Ende nur durch zivilen Ungehorsam. Die Frage ist nur noch die: Wie hoch wollen wir den Preis für unsere Untätigkeit noch treiben?
(Netzfundstück MSRAufklärung)